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Bericht von den 39. Nationalen Deutschen Senioren-Meisterschaften

Wann kann man schon einmal zu einer Deutschen Meisterschaft fahren? Diese Frage hatte ich mir eigentlich noch nie gestellt.

Thomas Brauner bei den Norddeutschen Meisterschaften 2018 (Archivbild, Foto: M. Eifler)

Das änderte sich auch in meiner an sich recht erfolgreichen diesjährigen Senioren-Saison nicht - nach dem Aus im Achtelfinale der Norddeutschen Meisterschaften war an eine höhere Nominierung eigentlich nicht zu denken. Aber, wie so oft, kam alles anders. Durch vermehrte Absagen wanderte ich in der Liste der Nachrücker immer weiter nach oben - bis ich schließlich ca. 1 Woche vor Pfingsten die Nachricht bekam, als Ersatz für Francesco Heuck (Schleswig-Holstein)) an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen.

Das Turnier fand über Pfingsten in bayerischen Dillingen an der Donau statt. Die S40-Klasse startete erst am Samstag abend, so dass ich bequem Samstag tagsüber mit der Bahn anreisen konnte. Gespielt wurde in sieben Altersklassen mit insgesamt ca. 500 Teilnehmern. Es gab zwei Hallen, die Haupthalle direkt im Ort mit 16 Tischen, und eine weitere am Stadtrand mit noch einmal 20 Tischen. Zwischen den Hallen verkehrten regelmäßig Shuttlebusse. Ich musste erst einmal in der zweiten Halle ran. Durch den ganztägigen Spielbetrieb und die mehreren hundert Leute in der Halle war es dann abends bereits warm, feucht und stickig. Sicherlich nicht ganz optimale Bedingungen, aber damit hatten alle zu kämpfen.

Mein erster Gegner war der in der Gruppe topgesetzte Martin Pachatz vom TV Erdweg (Bayern). Dieser überraschte mit extrem sicherem, nahezu rotationslosem Halbdistanzspiel. Das sieht von außen ganz einfach aus - ist es aber nicht. Ich war absolut chancenlos. Der zweite Gegner war Ralf Schweneker vom TSV Eintracht Hittfeld (Niedersachsen). Dieser wurde von Arwed mit den Worten "Aufschlag, VH-Topspin, immer volles Risiko" angekündigt. So war es dann auch. Leider hatte ich extreme Probleme mit seinen Aufschlägen und kam auch überhaupt nicht ins Spiel. So ging auch das zweite Spiel mit 0:3 verloren und mein optimistisches Ziel, die Gruppe zu überstehen, bereits verfehlt. Das dritte Spiel gegen Andriy Mindergasov (SV Dresden-Mitte, Sachsen) konnte ich dann mit 3:0 gewinnen und wurde damit Gruppendritter. Die Einzelkonkurrenz war damit für mich beendet. Nach dem Duschen ging es gegen 21:30 zurück zur Haupthalle, wo ich mir noch die letzten Minuten des DFB-Pokalendspiels auf der eigens aufgebauten Public-Viewing-Leinwand anschauen konnte.

Am Sonntag morgen ging es mit dem Mixed-Wettbewerb weiter in der Haupthalle weiter. Hier spielte ich mit Melanie Lehmann vom Nusser SV (Schleswig-Holstein). In der ersten Runde trafen wir auf die bayerische Paarung Stefan Kraus (TSV Schwabmünchen) / Sylvia Messer (SpVgg Greuther Fürth). Das war ein Spiel auf Augenhöhe, wir gewann einen Satz sehr deutlich, verloren dafür drei weitere sehr knapp. Schade, da wäre durchaus mehr drin gewesen.

Im Doppel durfte ich mich dann mit einem weiteren Vertreter aus Schleswig-Holstein, Jörg Hubrich vom SC Itzehohe, versuchen. FÜr ihn verlief der Start in den Tag alles andere als optimal - nach seinem Erstrundensieg im Mixed musste er zur Schlägerkontrolle, die Testbox maß zu hohe Werte, sein Mixed wurde umgewertet und er durfte nicht mit seinem Schläger weiterspielen. Für ihn kam das völlig überraschend - möglicherweise waren Kleberreste im Außenbereich die Ursache (er spielte ohne Kantenband). Zum Glück habe ich einen Ersatzschläger, mit dem Jörg dann auch halbwegs klar kam.

Mit diesem Vorspiel ging es dann in die erste Runde gegen Stefan Kraus (TSV Schwabmünchen), gegen den ich schon im Mixed spielen durfte und Marcus Bergmann (TuS Celle, Niedersachsen). Hier hatten wir wenig Probleme und gewannen 3:0. In der zweiten Runde wartete dann ein dicker Brocken: die an Position 3 gesetzte hessische Paarung Peter Rohr (TTC Höchst/Nidder) und Horst Geyer (TG Langenselbold). Hier lief es zunächst sehr gut, wir konnten den ersten Satz für uns entscheiden. Im zweiten Satz hatten wir dann mehrere Satzbälle, doch leider gewannen unsere Gegenr in der Verlängerung. Satz drei lief dann klar gegen uns, während der vierte erneut in die Verlängerung ging, leider wieder mit dem schlechterern Ende für uns - Endstand 1:3. Knackpunkt des Spiels war sicherlich das Auf- und Rückschlagspiel, wo unserer Gegner deutliche Vorteile hatte. Insbesondere Rohrs Aufschläge waren für mich nur mit Glück zu returnieren. Ein Trost war, dass auch andere Gegner damit ihre liebe Not hatten - unser Gegner erreichte schließlich das Finale und wurde Vizemeister. Im Einzel setzte Peter Rohr noch einen drauf und gewann die S40-Konkurrenz. An dieser Stelle herzlichen Glückwunsch.

So war das Turnier dann aus sportlicher Sicht am Sonntag nachmittag für mich beendet. Am Sonntag abend fand dann noch der Gemeinschaftsabend im Dillinger Stadtsaal statt - mit Buffet, Live-Musik und Showprogramm. Aus meiner Sicht ein sehr gelungener Abschluss des Wochenendes. Als Fazit kann ich nur sagen: Diese Veranstaltung hat Lust auf mehr gemacht! Mal sehen, ob es in den nächsten Jahren wieder einmal mit einer Teilnahme klappt.

Ergebnisse:
Alle Ergebnisse (MKTT) auf der Website des Deutschen Tischtennis-Bunds.

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