Deutsche Meisterschaften der Senioren 2022/2023
Um sich eine Vorstellung von der Dimension dieser Wettkämpfe zu machen, muss man sich einfach nur die Zahlen anschauen: Ca. 500 Teilnehmer konkurrieren in 10 Altersklassen im Einzel, Doppel und Mixed um die nationalen Titel der Senioren. Ein normales Wochenende reicht da zeitlich nicht aus, deshalb finden diese Meisterschaften traditionell am dreitägigen Pfingstwochenende statt. Gespielt wurde dieses Jahr in zwei nebeneinander liegenden Großsporthallen auf insgesamt 36 Tischen.
Die Losfee hatte für meine Vorrundengruppe wenig Mitleid mit mir. Neben dem an Position 2 gesetzten Detlef Stickel (TTR 2097) aus Tuttlingen in Baden-Württemberg bekam ich es mit dem aktuellen Vizemeister der Region Südwest Peter Schäffer (TTR 1898) vom TTV Albersweiler zu tun. Der vierte im Bunde unserer Gruppe war der aktuelle Vizemeister von Mitteldeutschland in dieser Altersklasse, Jens Möbius (TTR 1892) vom TTC Hohenstein-Ernstthal.
Mein erstes Spiel musste ich gegen Peter Schäffer bestreiten. Hier konnte ich beim Stand von 1:2 Sätzen leider eine 9:2-Führung im vierten Satz nicht ins Ziel bringen und den Entscheidungssatz erzwingen. Hier wäre direkt am Anfang die Chance gewesen, doch etwas mehr zu erreichen. Für das zweite Spiel gegen Stickel machte ich mir Anfang keine großen Hoffnungen – zu stark erschien er mir nach den Eindrücken aus seinem ersten Spiel. Doch nach kurzer Eingewöhnungsphase merkte ich, dass ihm mein druckvolles Blockspiel gar nicht schmeckte und es entwickelte sich ein recht enger Verlauf. Beim Stand von 1:1 hatte ich im dritten Satz Satzball zum 2:1, und vielleicht wäre auch dort etwas gegangen. Aber hätte, hätte, ... ich verlor den dritten Satz und im vierten Satz bekam ich dann kein Bein mehr auf den Boden.
Im dritten Spiel gegen Jens Möbius ging es dann um die goldene Ananas, denn auch er hatte seine ersten beiden Spiele verloren, aber komplett sieglos möchte sich schließlich niemand verabschieden. Es entwickelte sich ein spannendes Spiel, das ich mit 3:1 zu meinen Gunsten entscheiden konnte. Damit war ich Gruppendritter und der Einzelwettbewerb war für mich beendet.
Am nächsten Tag stand dann Doppel und Mixed auf dem Programm. Im Doppel erwartete mich mit meinem Partner Christian Schütt aus Hamburg leider das Hammerlos Frank Sternal / Uwe Bertram. Sternal spielte viele Jahre in Bremen 2. Bundesliga und war lange Zeit in den Deutschen Top 20 vertreten. Seinen Partner Uwe Bertram kenne ich noch aus meinen Göttinger Zeiten – der Linkshänder ist in Norddeutschland vor allem als „Mr. Serve" bekannt. Ich glaube, keiner seiner Gegner vergisst diese Aufschläge so schnell. Hier waren wir erwartungsgemäß chancenlos und mussten uns mit 0:3 geschlagen geben.
Besser lief es für mich im Mixed mit der Abwehrspielerin Jessica Boy vom SV Werder Bremen. Die Spielsysteme ergänzten sich sehr gut, da ich ja bekanntermaßen dem passiven Spiel nicht abgeneigt bin und mir die Verzögerung aus dem Abwehrspiel oft auch mehr Zeit für meinen eigenen Angriff gibt.
In der ersten Runde konnten wir die Paarung Sabine Neldner / Christian Fürst aus Bayern bezwingen. In der zweiten Runde kam dann mit Tina Acker / Wolfgang Dörner aus Hessen schon wesentlich stärkere Gegner, aber auch hier konnten wir uns mit 3:1 durchsetzen.
Somit standen wir im Viertelfinale – noch ein Sieg fehlte zur Medaille. Die Gegner Christiane Thöne / Maurice Mann aus dem Westdeutschen Verband waren allerdings noch einmal deutlich stärker und mehr als ein Satzgewinn blieb uns nicht vergönnt. Doch die Enttäuschung verflog schnell – das Viertelfinale war für mich persönlich bereits ein großer Erfolg.
Somit war der Wettbewerb am Sonntag abend für mich beendet. Auch diese zweite Teilnahme an den nationalen Meisterschaften war wieder ein tolles Erlebnis, und es war hoffentlich nicht das letzte mal. Wer weiß, vielleicht reicht es ja irgendwann auch einmal für eine Medaille.
Alle Ergebnisse auf der Website des DTTB: