Versöhnlicher Saisonabschluss für das Landesliga-Team
Durch mehrere Zugänge der 1. Mannschaft bzw. Rückkehrer bestanden die 2. Herren zur Hälfte aus Sportlern, die kürzlich noch in der Verbandsliga erfolgreich unterwegs waren und allesamt für 1800 LivePZ-Punkte gut sind. Gemeinsam mit den etablierten Landesligaspielern stand ein Team auf dem Papier, das vom sehr stark besetzten TTC Neukölln einmal abgesehen, gegen jedes Team bestehen und den Relegationsplatz ansteuern sollte. Aber Ergebnisse entstehen nicht auf dem Papier, sondern auf dem Parkett und da liefen einige Spiele weniger erfolgreich, als erwartet. Wenn ich die beiden Niederlagen gegen den ASV und die Auswärtsniederlagen bei Köpenick und Lichtenberg als überraschend bezeichne, will ich nicht die Leistung unserer Gegner schmälern die verdient gewonnen haben (bei Lichtenberg vielleicht nicht ganz verdient, weil Peter Wode schon Matchbälle für das Unentschieden auf dem Schläger hatte), sondern anmerken, dass wir selbst unsere Erwartungen nicht immer erfüllt haben.
Allein Thomas Brauner, der mit dem Berliner Meistertitel der Senioren einen Paukenschlag setzte und Sascha Hahn, der mit herausragenden Hinrundenergebnissen in die 1. Mannschaft aufrückte, haben im Laufe der Saison ihren Punktestand verbessern können. Wir anderen haben - teilweise moderat, teilweise dramatisch - in der Bewertung abgebaut.
Das 9:6 gegen Blau-Gold zum Saisonabschluss war für die Mannschaft insgesamt ein versöhnlicher Abschluss. Zumal das vordere Mittelfeld in der Tabelle eng beieinander lag und wir bei einer Niederlage bis auf Platz 6 hätten abrutschen können.
Unser Rückrundeneinserdoppel Thomas B. und Marc Franke begannen mit einem 3:1 gegen Forck und Totoonchi, während die "Notkombination" Domenik Spyra und Martin Eifler gegen Hossein Golparvaran-Tehrani (von nun ab nur noch GT) und Handous nur einen Satz für sich verbuchen konnten. Einen Fehlstart verhinderten Niklas Erenberg und Thomas Weißenborn, indem sie sich nach 0:2 Satzrückstand mit 11:9 im 5. gegen Ehsan GT und Retzer durchsetzten.
Oben war Tomas B.s druckvolles Spiel zu schnell für Forck. Wenn man sich zu sicher fühlt und nachlässig wird, baut das aber den Gegner auf und schließlich wurde ein 4. Satz notwendig und ging in die Verlängerung, bevor Thomas den Deckel drauf machen und das 3:1 sichern konnte. Auf der anderen Seite stand Marc gegen Hossein GT zunächst auf verlorenem Posten, denn dieser schlägt gut auf und geht mit der Vorhand druckvoll hinterher. Mit mehr Mut und mehr Spiel über des Gegners Rückhand fand Marc immer besser ins Spiel und belohnte sich nach harter Arbeit und zahlreichen hochklassigen Ballwechseln mit einem Sieg: 4:1 auf der Anzeigetafel.
Nicht spektakulär aber enorm sicher setzte sich dann in der Mitte Niklas mit der Methode "Gummiwand" gegen den eigentlich auch recht sicheren Ehsan GT durch. Derweil am Nebentisch zeigte Domenik die sehenswerteren Einzelaktionen, davon aber nicht genug, so dass hier Totoonchi am Ende die Nase vorn hatte.
Bei 5:2 waren Martin und Thomas W. an der Reihe, dem bereits Richtung Sieg fahrenden Mannschaftszug weiter Fahrt zu verleihen. Dies gelang Thomas gegen Retzer mit einer Mischung aus sicheren und harten Bällen auch sehr ordentlich. Martin hingegen könnte gegen Handous keinen ausreichenden Druck entwickeln und gegen Abwehr wusste der blau-goldene recht gut, was zu tun ist.
Wieder oben musste Hossein GT anerkennen, dass das Leben erheblich schwerer ist, wenn der Gegner einem keine Zeit lässt, sich zu entwickeln und sich noch nicht einmal von verdeckten Aufschlägen täuschen lässt. Das ist eben Thomas B.s Klasse: 3:0 und 7:3 im Mannschaftskampf. Nicht ihren Augen trauten die Zuschauer am Nebentisch, als Marc gegen Forck im ersten Satz ohne Ballgewinn blieb und erst dann auf Augenhöhe mitspielte, ohne dabei aber mehr als einen Satz herausholen zu können.
In der Mitte wiederholte sich der erste Durchgang auch bei getauschten Gegnern. Domeniks Angriffsbälle fanden gegen Ehsan GT nicht häufig genug ihr Ziel und Niklas' geduldiges defensives Blockspiel wurde mit einem 5-Satz-Sieg gegen Totoonchi belohnt.
Derweil hatte Thomas W. am undankbaren Mitteltisch einen in dieser Deutlichkeit nicht zu erwartenden Sieg gegen Handous eingefahren und damit den Mannschaftkampf entschieden. Im letzten Spiel des Abends ging es zwischen Martin und Retzer nur noch um das 9:5 oder 9:6. Dennoch wurde verbissen gekämpft und mehrfach deutliche Führungen nicht ins Ziel gebracht.
Natürlich war die Enttäuschung bei den beiden groß, denen es nicht vergönnt war, zum Sieg etwas beizusteuern. Aber so geht eben Mannschaft: Auf das Gesamtergebnis kommt es an. Und da ist es mal der eine und mal der andere, der persönlich leer ausgeht, aber von seinen Mannschaftskameraden aufgefangen wird.