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Die lange Nacht in Lichtenrade

Hätte die 3. Herrenmannschaft des Steglitzer TTK in der Hinrunde nicht so oft Stammspieler ersetzen müssen und unglücklich agiert, hätte es eine recht entspannte Saison werden können.

Archivbild: 3. Herren beim Punktspiel am 12.01.2023 gegen Blau-Gold III (Martin, Niccolo, Sascha, Daniel - v. l. n. r.) - Foto: Privat

Aber mit nur 5 Punkten und zwei Positionen hinter dem Relegationsplatz konnte das Maximalziel nur heißen, irgendwie die Klasse zu halten.

Leicht verändert, nachdem Niklas an die 2. Herren abgegeben werden musste und dafür Niccolo ins Team stieß, ging es dann konstanter in die Rückserie. Und als nach einigen erfolgreichen Spielen Hoffnung aufkeimte, begannen die gesicherten Mannschaften reihenweise in stark ersatzgeschwächter Aufstellung Punkte an unsere Abstiegskonkurrenten zu verschenken.

Doch anstatt zu resignieren legten die 3. Herren eine beeindruckende Serie hin und avancierten, u.a. mit einem 6:4 beim Tabellenführer Füchse IV, bis vor dem letzten Spiel zur zweitbesten Rückrundenmannschaft. Aber trotz der inzwischen 17 Punkte war der Klassenerhalt noch nicht sicher.

Das Saisonfinale gegen den Tabellennachbarn Lichtenrader SC wollten wir wegen verschiedener um und nach Ostern geplanter Reisen vorziehen, doch als unsere Gegner uns mit einem kurzfristigen Terminvorschlag entgegengekommen waren, schien es, als würde der Staffelleiter die nur zwei Tage im voraus beantragte Verlegung nicht genehmigen. Chris‘ Überzeugungskunst machte es möglich, dass die Verlegung doch noch genehmigt wurde und Lichtenrade am letzten Donnerstag im März einen Tischtennis-Krimi erlebte.

Beide Teams in Bestbesetzung – und das sind beim Lichtenrader SC überwiegend Spieler, die erst in diesem Jahrtausend das Licht der Welt erblickt haben – teilten sich in den Doppeln zunächst die Punkte, wobei an beiden Tischen die Außenseiter die Oberhand behielten, Marlon Schurig und Leies Schliep gegen Daniel und Niccolo sowie Sascha und Martin gegen Michael Peglow und Joshua Webb.

Alle Zuschauer konnten sich bei den folgenden Duellen über sehr ansehnlichen Sport freuen, die Anhänger der Heimmannschaft zusätzlich über 2 Punkte, denn es setzten sich sowohl Webb gegen Sascha als auch Peglow gegen Daniel, wenn auch ganz knapp, durch. Auch im unteren Paarkreuz spielen die Gastgeber sehr druckvolle Topspins, denen Niccolo und Martin mit unterschiedlichen Antworten begegneten und schließlich jeweils im 5. Satz mit 11:9 gegen Schliep bzw. Schurig die Punkte sicherten und zum 3:3 ausglichen.

Bald kreuzten wieder die Athleten des oberen Paarkreuzes die Schläger und jetzt lagen uns die Gegner besser, so dass sowohl Sascha gegen Peglow und auch Daniel gegen Webb die Punkte machten, ohne einen 5. Satz zu benötigen. Damit war das Unentschieden, das den Klassenerhalt ohne Relegation bedeutet, sicher, aber wir hatten noch zwei Eisen im Feuer. Niccolo entglitt nach starkem Beginn gegen Schurig eine 2-Satz-Führung und im Entscheidungssatz wurde das Zählgerät bis zum äußersten gefordert. Beide Spieler hatten bis zum 17:17 zahlreiche Matchbälle, den Jubelschrei auszustoßen blieb aber dem jungen Lichtenrader vorbehalten. Zuletzt, unter der lautstarken Anteilnahme aller Spieler und Zuschauer, ging es zwischen Martin und Schliep um Sieg oder Unentschieden, das den Spielverlauf durchaus angemessen wiedergegeben hätte. In der Angriff-gegen-Abwehr-Schlacht hatte Schliep im Entscheidungssatz bei 10:6 die Nase deutlich vorn und versäumte es doch, den Sack zuzumachen. Schließlich setzte sich noch einmal die Erfahrung durch und Martin machte den Punkt zum 6:4 Endstand.

Selbst wenn bis zum nächsten Morgen noch Umzugskartons zu packen sind, wie bei Sascha, kann man nach solch einem dramatischen Abend nicht einfach auseinandergehen und so luden Chris und Alina die Mannschaft zum Feiern zu sich nach Hause ein.

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